Die schwarze Gedenktafel mit goldener Aufschrift ist die erste, die die Namen aller Gefallenen und sonstwie während der Einsatzdauer zu Tode Gekommenen der beiden Einsatzorganisationen Gendarmerie und Bundesheer in sich vereint. In seiner militärhistorischen Würdigung der damaligen Ereignisse beleuchtete Oberst Prof. Mag. Peter Steiner, neben geschichtlichen Fakten, auch ganz persönliche und sehr berührende Schicksale einzelner Gefallenen. Die Enthüllung der Gedenktafel wurde durch Ministerialrat Oberst Mag. Martin Senekowitsch und Oberst in Ruhe Wolfgang Wildberger, Landesgeschäftsführer des Österreichischen Schwarzen Kreuzes – allesamt Mitglieder einer hierzu eingesetzten Historikergruppe – vorgenommen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war ja im Vertrag von Versailles das heute Burgenland (damals Deutsch-Westungarn) Österreich zugesprochen worden. Anstatt der geplanten friedlichen Übergabe der vertraglich festgelegten Gebiete waren damals die mit der Übernahme beauftragten österreichischen Gendarmerie- und Finanzwachebeamten im August und September 1921 von ungarischen Freischärlern angegriffen und zurückgeschlagen worden. Das an der alten Grenze eingesetzte Bundesheer durfte auf Weisung der Alliierten diese nicht überschreiten. Erst ab November 1921 erfolgte der Einsatz des Österreichischen Bundesheeres. Bei den teilweise erbittert geführten Kampfhandlungen waren zuvor insgesamt 35 Soldaten des österreichischen Bundesheeres und 13 Beamte der Gendarmerie als Gefallene zu beklagen.
„Die Gedenktafel repräsentiert die umkämpfte Entstehungsgeschichte des Burgenlandes und ruht nun, seiner besonderen Bedeutung gerecht werdend, im Zentrum der zahlreichen anderen Denkmäler der Martinkaserne. Dort wird sie gegenwärtigen und zukünftigen Generationen von Soldaten auf die erbrachten und erlittenen Opfer im Kampf um das Burgenland erinnern“, stellte unter anderem Presseoffizier Major Mag.(FH) Ing. Robert Kulterer vom Militärkommando Burgenland in einer Aussendung fest.
Der Militärkommandant des Burgenlandes Brigadier Mag. Gernot Gasser gedachte gemeinsam mit Landtagspräsidentin Verena Dunst und dem Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber der Gefallenen der damaligen Kampfhandlungen und legten vor dem Denkmal Kränze nieder. Militärkommandant Gasser, der die Arbeit der Historikergruppe wesentlich unterstützte, wies darauf hin, dass das Denkmal auch verdeutliche, dass Freiheit, Frieden und Eigenständigkeit keine Selbstverständlichkeiten sind und es unterstreiche einmal mehr die große Verbundenheit und gegenseitige Wertschätzung zwischen Polizei und Bundesheer. Mit der umfassenden geschichtlichen Aufarbeitung aller notwendigen Daten und Fakten rund um die Gefallenen durch die eingesetzte Historikergruppe sowie der Gestaltung dieses Denkmals leistet das Militärkommando Burgenland auch in militärhistorischer Hinsicht im Gedenkjahr seinen Beitrag zu „100 Jahre Burgenland“.
Im kommenden Jahr wird die Historikergruppe ihre Forschungsergebnisse über diesen so wichtigen Abschnitt der Entstehungsgeschichte des Burgenlandes in einer Publikation der Öffentlichkeit präsentieren.