Prof. Seledec wurde 1945 in Wien geboren, studierte Publizistik und Politologie in Wien und war im Österreichischen Bundesheer Milizoffizier mit dem Dienstgrad Brigadier. Seine ersten Auslandserfahrungen erwarb er sich als UN-Offizier in einem zweijährigen Auslandseinsatz.
1979 startete er beim ORF in der Hauptabteilung „Politik und Zeitgeschehen“ und kam über den „Club 2“ zur „Zeit im Bild“, wo er zum Chef vom Dienst avancierte. Seine letzte aktive Funktion war die des Zentralen Chefredakteurs in der ORF-Generaldirektion.
Eine seiner Vorlieben bildete die Gestaltung von Dokumentationen zum Zeitgeschehen. Zahlreiche Bücher und Beiträge über das Österreichische Bundesheer, wie „50 Jahre Bundesheer“, „Verbunkert, Vergessen, Vergraben – das Bundesheer im Kalten Krieg“ und zuletzt „Österreichs Soldaten im Einsatz“ zeigen sein Fachwissen in dieser Materie.
Diese Recherchen führten ihn auch zum Österreichischen Schwarzen Kreuz – Kriegsgräberfürsorge (ÖSK) wo er im Organisationskomitee zur Erforschung der Teilnahme von Österreichern im Rahmen der Deutschen 6. Armee in Stalingrad Daten und Fakten zusammentrug und daraus ein Drehbuch anfertigte. Die historischen Zusammenhänge lieferte der Vizepräsident des ÖSK Prof. Dr. Dr.hc. Stefan Karner.
Mit dabei an Bord waren u.a. der Wiener Bürgermeister Dr. Helmut Zilk, der Zweite Präsident des Nationalrates Dr. Robert Lichal und der Dritte Präsident des Wiener Landtages Dr. Erwin Hirnschall. Dem Personenkomitee „50 Jahre Stalingrad“ ist es auch nach einigen „Stolpersteinen“ in der Abwicklung gelungen, ein Denkmal an die in der 6-monatigen Schlacht gefallenen (und vermissten) 45 000 Österreicher in der nahegelegenen Ortschaft Pestschanka zu errichten. Seitens des ÖSK war damals auch der Präsident Bgm. Franz Rabl, der in Folge auch mitbeteiligt war an der Patenschaft über diese von Prof. Holzbauer errichtete Metallpyramide.
Noch im Ruhestand hielt Prof. Seledec den Kontakt zum ÖSK aufrecht. Seine letzte Serienreihe umfasste Interviews mit noch lebenden Zeitgenossen zum Zweiten Weltkrieg, wo auch das ÖSK hilfreich unterstützen konnte.
Das ÖSK wird seinem Kurator ein ehrendes Andenken bewahren.