Wie tief Traditionspflege und Erinnerungskultur bei ihr verankert sind bewies die neubestellte Österreichische Botschafterin in Bulgarien, Mag. Andrea Ikic-Böhm. Bereits kurz nach ihrem Dienstantritt hatte sie sich einem Projekt angenommen, das durch eine Gedenktafel die Zugänglichkeit und zugleich Sichtbarmachung von k.u.k. Soldatengräbern auf dem Zentralfriedhof von Sofia leichter ermöglicht wurde.
Mit finanzieller Unterstützung des ÖSK, der Direktion des Zentralfriedhofes sowie im Beisein hochrangiger Vertreter der Österreichischen Botschaft und des Bulgarischen Außenministeriums, weiters des aus Wien angereisten Österreichischen Militärattachés und in Anwesenheit des katholischen Pfarrers der Kathedrale von St. Joseph in Sofia, wurde eine Gedenktafel enthüllt und Kränze beim Sammelgrab niedergelegt.
Botschafterin Ikic-Böhm stellte in ihrer Gedenkrede die Leitlinie des ÖSK „Nie wieder Krieg“ – und „Arbeit für den Frieden“ eindrucksvoll dar. Auch wenn im Europa des 21. Jahrhunderts wiederum Waffen zum Einsatz kommen, ist es ein Auftrag für uns alle, gegen jede Form von Hass und Gewalt aufzutreten. Das Friedensprojekt der Europäischen Union bildet hierfür eine Basis, die für die kommenden Generationen als erweiterbar vermittelt werden sollte. Mit „Frieden ist nicht selbstverständlich“ schloss sie ihre Ansprache. Sie dankte dabei nochmals ausdrücklich dem ÖSK und versicherte auch künftighin aktive Unterstützung bei der Kriegsgräberfürsorge.
Bewegende Worte fand bei dem Gedenken auch die Vertreterin des Bulgarischen Außenministeriums Maria Stoyanova, die durch diesen Akt der Erinnerung die Kriegstoten aller Nationen miteinschloss um diese dadurch nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Kranzniederlegung selbst erfolgte unweit der Gedenktafel beim Sammelgrab für die an der Saloniki-Front verwundeten und im Lazarett von Sofia verstorbenen österreichischen Soldaten während des Ersten Weltkrieges.