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Aktuelles

Gedenken zum 85. Todestag von GendObstlt Franz Kern

  • Erstellt von GS Alexander Barthou

Er war der höchstdekorierter Subalternoffizier des Ersten Weltkrieges.

Ungewohnte Eiseskälte umfing die Vertreter der Gemeinde, Kameradschaftsbund, Bundesheer, des Traditionsvereines Infanterieregiment Nr. 14 (Hessen) und des Österr. Schwarzen Kreuzes – Kriegsgräberfürsorge (ÖSK) im Friedhof von Ulrichsberg im Mühlviertel (OÖ). Hier hat die Gemeinde dem im Jahre 1937 verstorbenen „Helden des 1.Weltkrieges in der 11. Isonzoschlacht 1917 ein Ehrengrab gewidmet.

Oberleutnant Kern befehligte im September 1917 zwei Sturmkompanien des IR 14 mit dem Auftrag, den Monte San Gabriele, einen Eckpfeiler der österr.-ung. Südwestfront, wieder in Besitz zunehmen und die dort verteidigenden italienischen Alpini zu werfen. Die Italiener hatten rund um die entscheidende Höhe 552 einen Feuerkranz mit schweren Waffen aller Kaliber gelegt, und diesen Tag und Nacht aufrechterhalten. Der Besitz der Höhe ermöglichte es den Verteidigern mit Artillerie flankierend in das Isonzo-Tal zu wirken. Damit würde die im Oktober 1917 beabsichtigte 12. Isonzo Schlacht der k.u.k. Armee bei Flitsch-Tolmein zur Überwindung der Bergkette und Inbesitznahme der italienischen Tiefebene wesentlich behindert werden! Dieser Auftrag verlangte von Olt Kern und den angreifenden Soldaten des IR 14 das Äußerste! Olt Kern gelang es letztendlich die entscheidende Höhe 552 in Besitz, und dabei 600 italienische Soldaten gefangen zu nehmen.

Hervorzuheben war diese Leistung auch deshalb, weil es die Italiener niemals für möglich erachteten, dass die k.u.k. Armee den um den Gipfel des Mt. San Gabriele errichteten Feuerkranz aufbrechen konnte. Beide Seiten verzeichneten ungeheuer hohe Verluste. Der Mt. San Gabriele wurde somit der größte Blutzeuge der Isonzo-Schlachten. Olt Franz Kern erhielt von Kaiser Karl I. Auszeichnungen die ausschließlich für Stabsoffiziere vorgesehen waren. Das Ordenskapitel des Maria Theresien Ordens erkannte ihm 1933 auch diese allerhöchste Auszeichnung der k.u.k. Armee zu.

In ihren Ansprachen würdigten der Kommandant des Panzerbataillon 14, zgl. Traditionsverband des IR 14 (Hessen) Oberst Mag(FH) Jörg Loidolt den Mut und Opferbereitschaft des Olt Kern und seiner Soldaten. Worte und Segen sprach Pfarrer KonsR Mag. Augustin Keinberger, der Kommandant des Traditionsverbandes IR 14 Mjr i.Tr. Maximilian Neundlinger wies abschließend auf die gelebte Tradition beim Totengedenken und der Kranzniederlegung hin, die trotz herrschender Kälte von der Ortsmusik Ulrichsberg stimmig musikalisch mit dem Zapfenstreich und dem Hessenmarsch untermalt wurde.

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Oberst Mag(FH) Loidolt bei der Ansprache am Grab Olt Kern in Ulrichsberg; vorne Kdt Traditionskorps Hessenbund Maximilian Neundlinger
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Bürgermeister Wilfried Kellermann (Bildmitte) und die Abordnungen der teilnehmenden Verbände