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Aktuelles

Feierliche Übergabe des Soldatenfriedhofs Zweiter Weltkrieg am Wiener Zentralfriedhof vom VDK an das BMI

  • Erstellt von LGF Claus Heitz

Am 17. Jänner 2025 fand eine bedeutsame Zeremonie am Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 97, statt, bei der der deutsche Soldatenfriedhof offiziell an die Republik Österreich übergeben wurde. Diese Veranstaltung markierte einen wichtigen Schritt in der Pflege des gemeinsamen historischen Erbes zwischen Deutschland und Österreich. Hochrangige Vertreter beider Länder und zahlreiche internationale Gäste nahmen an dieser feierlichen Übergabe teil.
Die Zeremonie wurde im Beisein von Innenminister Gerhard Karner, dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Vito Cecere, sowie namhaften Vertretern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) abgehalten. Der Präsident des Volksbundes, General Wolfgang Schneiderhan, und der Generalsekretär, Brigadegeneral a. D. Dirk Backen, repräsentierten den VDK. Auch viele militärische Vertreter anderer Nationen waren bei diesem historischen Ereignis anwesend. Dass Österreichische Schwarze Kreuz (ÖSK) war durch seinen Präsidenten Peter Rieser, Stefan Karner, Alexander Barthou sowie Claus Heitz und Ernst Bachner vertreten.
Innenminister Karner betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Soldatenfriedhöfe als Orte der Trauer, der Stille, des Innehaltens, der Erinnerung, des Gedenkens und der Mahnung. „Sie mahnen uns zu Respekt, zum Dialog, zum steten Eintreten für Frieden und Versöhnung, sagte Karner. Er hob zudem die Verantwortung seines Ministeriums für die Pflege der Kriegsgräber hervor und erklärte: „Das sind wir jenen schuldig, die hier begraben sind.“
In seiner treffenden Ansprache führte General Wolfgang Schneiderhan aus, dass wir den Gefallenen ihr Leben nicht zurückgeben können, wir können sie nur in unserem Gedenken weiterleben lassen und den Angehörigen einen Ort der Trauer schaffen. Das ist der Sinn auch dieser Kriegsgräberstätte. 
Die 50 Jahre seit der Einweihung des Areals markieren auch eine enge und angenehme Kooperation mit dem Schwarzen Kreuz, für die wir sehr dankbar sind. Unsere Zusammenarbeit endet damit aber nicht. Sie geht vielmehr in eine neue Phase, in der wir uns für die Anliegen der Kriegsgräberfürsorge einsetzen, uns austauschen und unsere Kräfte bündeln. Unsere beiden Organisationen vereint nicht nur die Pflege von Soldatenfriedhöfen, sondern auch das Bewahren des Bewusstseins von der Grausamkeit des Krieges und der überragenden Bedeutung des Friedens.
Mit bewegenden Worten endete General Schneiderhan. „Es reicht also nicht, wenn wir die Gedenkstätten gärtnerisch pflegen, so wichtig das ist. Wir müssen die Kriegsgräberstätten auch als Lernorte begreifbar machen. Der bedeutende Luxemburger Politiker Jean‐Claude Juncker hat in einer Rede zum deutschen Volkstrauertag gefordert, diejenigen, die an Europa zweifelten oder gar verzweifelten, sollten Soldatenfriedhöfe besuchen.“
Der Soldatenfriedhof am Wiener Zentralfriedhof
Der Soldatenfriedhof, Gruppe 97, am Wiener Zentralfriedhof ist eine der größten Kriegsgräberanlagen des Zweiten Weltkriegs in Österreich. Die Gräber von 7.297 Soldaten zeugen von den Schrecken des Krieges und der gemeinsamen Vergangenheit. Der Friedhof liegt am Wiener Zentralfriedhof und umfasst etwa 26.000 Quadratmeter. Die Anlage besteht seit 1939 und wurde Anfang der siebziger Jahre erweitert, nachdem weitere Umbettungen von 52 Wiener Vorortfriedhöfen erfolgt waren. 


Beitrag des Österreichischen Schwarzen Kreuzes
Das ÖSK, als ehrenamtlich tätiger Verein, spielt eine zentrale Rolle bei der Pflege der Kriegsgräber in Österreich. Es setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass die Gräber der gefallenen Soldaten in einem würdigen Zustand gepflegt und erhalten bleiben. Durch die Übernahme des Soldatenfriedhofs am Wiener Zentralfriedhof durch das BMI wird sichergestellt, dass diese wichtige Aufgabe weiterhin mit größter Sorgfalt und Respekt durchgeführt wird.
Die feierliche Übergabe markiert nicht nur einen administrativen Akt, sondern auch ein starkes Zeichen der internationalen Verständigung und Zusammenarbeit. Die Pflege der Kriegsgräber ist ein gemeinsames Anliegen, das weit über nationale Grenzen hinausgeht und die Menschlichkeit in den Vordergrund stellt.
Das ÖSK wird weiterhin eine zentrale Rolle in der Pflege der Kriegsgräber spielen und damit einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung des historischen Erbes leisten.
 

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Die Gruppe 97 des Wiener Zentralfriedhofs
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Die symbolische Übergabe der Anlage von General Wolfgang Schneiderhan an den Bundeminister für Inneres, Gerhard Karner, im Beisein des deutschen Botschafters Vito Cecere.
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Im Vordergrund der Präsident des ÖSK, Peter Rieser, beim gemeinsamen Totengedenken.