Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Zur Unternavigation springen

Aktuelles

Eindrucksvolle Umbettung von 85 gefallenen Soldaten durch den VDK in Budaörs, Ungarn

  • Erstellt von LGF Claus Heitz

„Stoppt schon den kleinsten Hass und sagt rechtzeitig Halt!“ Dieses Zitat der ungarndeutschen Dichterin Valeria Koch hörten knapp 150 Menschen anlässlich der Einbettung von 85 deutschen Soldaten am 11. Oktober 2023 auf der Kriegsgräberstätte Budaörs. Die Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) rückte den Zweiten Weltkrieg in den Vordergrund, doch in den meisten Köpfen dürfte auch das Grauen der Kriege im Nahen Osten und der Ukraine präsent gewesen sein.

Bei den 85 geborgenen Soldaten hatte man 35 Erkennungsmarken und einen Grabzettel gefunden und somit war man in der Lage, so Tore May, dem Vertreter des VDK: “Einigen von den hier Beigesetzten können wir den Namen hoffentlich noch zurückgeben“.
Der Verteidigungsattaché der Bundesrepublik Deutschland in Ungarn führte in seiner bewegenden Ansprache unter anderem aus, dass es vielen Angehörigen seiner und der jüngeren Generationen nicht leichtfällt, trotz Krieg in der Nachbarschaft einen unmittelbaren Bezug zum unsäglichen Leid der Weltkriege aufzubauen. Jeder solle einen Beitrag leisten, um Demokratie, Freiheit und Frieden zu verteidigen – „das sehe ich als moralische Verpflichtung insbesondere der jüngeren Generation gegenüber unseren Toten an“, so Daniel Passbach.
Der Vertreter des ungarischen Verteidigungsministeriums betonte in seiner Ansprache, dass weiterhin alles dafür getan werden muss, über die humanitäre Hilfe hinaus, dass aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt wird. Das gegenseitige Verständnis der Nationen, das Achten der traditionellen Werte Europas, sind primär für die Bewahrung unserer Kultur und unserer Geschichte.
Erstmals haben ungarische und deutsche Soldaten die in Budaörs, nahe Budapest, gelegene Kriegsgräberstätte gemeinsam in einem beispiellosen Arbeitseinsatz für die Umbettungszeremonie vorbereitet.
Geradezu selbstverständlich wurde die Zeremonie von Geistlichen der verschiedenen Konfessionen in einer ökumenischen Feier begleitet. 
Vom Österreichischen Schwarzen Kreuz (ÖSK) war der Landesgeschäftsführer von Wien Bgdr i.R. Claus Heitz und der Landesgeschäftsführer von Niederösterreich KR Dr. Reinhard Wildling bei der bei herrlichem Wetter sattfindenden Veranstaltung anwesend und legten zu Ehren der insgesamt 16.600 Toten und Gefallenen einen Kranz des ÖSK nieder.

Einbettung-web-Budaörs_20231011_Foto-Uwe-Zucchi_014.jpg
Die neue Grabstätte der 85 gefallenen Soldaten
web-Budaörs_20231011_Foto-Uwe-Zucchi_030.jpg
Der Landesgeschäftsführer von Wien Brigadier i. R. Claus Heitz und er Landesgeschäftsführer von Niederösterreich KR Dr. Reinhard Wildling bei der Kranzniederlegung
web-Budaörs_20231011_Foto-Uwe-Zucchi_013.jpg
Besonders berührend hört sich die Geschichte des ebenfalls bei der Feier anwesenden 96-jährigen Franz Jäger aus Murnau an, der das Grab seines Bruders jedes Jahr besucht. „Ich habe den Tod meines Bruders nie verwunden“, so Franz Jäger.
web-Foto-1.jpg
Vor dem Hochkreuz der Kriegsgräberanlage in Budaörs: Der LGF von Wien Brigadier i. R. Claus Heitz, Tore May, Vertreter des VDK, und der LGF von Niederösterreich KR Dr. Reinhard Wildling (v. li.)