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Aktuelles

26. Juli 1944 Absturz eines US-Bombers bei Stinatz: Präsentation einer Gedenktafel

Anfang August wurde im Gemeindehaus der Marktgemeinde Stinatz eine dreisprachige Gedenktafel (kroatisch, deutsch, englisch) präsentiert, die an das Schicksal einer am 26. Juli 1944 im Gemeindegebiet von Stinatz abgestürzten Bomberbesatzung der Alliierten erinnern soll.

Ein US-amerikanischer Bomber des Typs Boeing B-17G Flying Fortress, zu Deutsch "Fliegende Festung", mit der Seriennummer 42-31652, der 301. Bombergruppe (353. Bomberstaffel) stürzte nach einem Luftkampf gegen 11:05 Uhr ab. Die B-17G wurde von deutschen Jagdflugzeugen abgeschossen, bevor sie ihren Zielort, die Flugzeugmotorenwerke in Wiener Neudorf erreichen konnte. 

In der Folge zerbrach das Flugzeug in zwei Teile, wobei drei der neun Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren. Der Bomber wurde vom deutschstämmigen Piloten Otto M. Rinderknecht pilotiert, welcher sich mit fünf weiteren Besatzungsmitgliedern mit Fallschirmabsprung in Sicherheit bringen konnte. Die sechs Überlebenden wurden in ein Kriegsgefangenenlager der Luftwaffe verbracht und überlebten die Kriegsgefangenschaft. Die letzte Ruhestätte der gefallenen Besatzungsmitglieder konnte bislang nicht ausfindig gemacht werden. Diverse deutsche und amerikanische Dokumente bestätigen, dass zwei Besatzungsmitglieder am 27. Juli 1944 am örtlichen Waldrand nahe der Absturzstelle beigesetzt wurden, wurden aber anscheinend später umgebettet, bis dato unbekannt wohin. Es wird versucht, diesbezüglich weitere Informationen zu erhalten. Eine weiteres Crewmitglied ist vermutlich am Ortsfriedhof in Fürstenfeld beerdigt worden. Die Namen der Mitglieder der Crew sind bekannt. Da der amerikanische Bomber noch sämtliche Bomben an Bord hatte, erfolgte ein Notabwurf über Hartberg, dem vier Frauen und sechs Kinder zum Opfer fielen.

Die Ereignisse des 26. Juli 1944 lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die 15. US-Luftflotte griff mit mehr als 300 Bombern Flugplätze und Flugzeugfabriken in Ostösterreich an. Aufgrund eines Kommunikationsfehlers war dabei der letzte einfliegende Verband, die 301. Bombergruppe, für kurze Zeit ohne Begleitschutz durch alliierte Jagdflugzeuge unterwegs. Die 301. Bombergruppe des 5. Bombergeschwaders musste daher die größten Verluste an diesem Tag durch deutsche Jagdflugzeuge hinnehmen.

Auf Initiative des Vortragenden Lang Josef jun. über die Ereignisse am "Annatag 1944", wurde nunmehr die Gedenktafel vorgestellt. Bürgermeister Mag. Andreas Grandits begrüßte eine Reihe von interessierten Persönlichkeiten, darunter den 2. Landtagspräsidenten Walter Temmel, den Landesgeschäftsführer des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Oberst i. R. Wolfgang Wildberger, sowie den Zeitzeugen Tischlermeister i. R. Franz Grandits (Jahrgang 1937), der als Volksschüler an der Absturzstelle war.

Die Gedenktafel soll als Mahnmal in der Nähe der Absturzstelle aufgestellt werden. Damit soll auch das Wissen um die Geschichte der Ortsgemeinde Stinatz während und nach dem  Zweiten Weltkrieg erweitert werden.

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Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Andreas Grandits präsentierte Josef Lang jun. die Geschichte des Bomberabsturzes
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Ein Foto des später bei Stinatz abgeschossenen B-17G Bombers
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Einige Teilnehmer an der Präsentation: 1. Reihe, v. r.: 2. Landtagspräsident Walter Temmel, Josef Lang jun., Zeitzeuge Franz Grandits, Bürgermeister Mag. Andreas Grandits mit der Originalluftschraube der B-17G und Heimo Gutleben